Im Alltag gibt es zig Möglichkeiten, um einer ökologischen und nachhaltigen Lebensweise näherzukommen. Klar ist, dass ein gesundes Leben mit gesundem Wohnen beginnt. Erfahren Sie mehr über die vielen Möglichkeiten, wie Sie Ihr Zuhause gesünder gestalten können – von der Wahl umweltfreundlicher Möbel bis zur Vermeidung von Giftstoffen in Materialien.
- Die Wahl des Standorts
- Richtig heizen und lüften
- Umweltschonende Baustoffe und Materialien
- Natürliche Alternativen
- Wasser sparen
- Umweltschonend Wohnen: Natürliche Putzmittel
- Wohnen: Inspiriert gestalten
- Fazit
Haben Sie jemals darüber nachgedacht, wie Ihr Lebensumfeld Ihr Leben beeinflusst? Unsere Wohn- und Arbeitsräume – von der Luftqualität in den Innenräumen bis hin zu Temperatur, Belüftung und Design – haben einen unglaublich starken Einfluss auf unsere Gesundheit. Für alle unter uns, die Immobilien besitzen oder mieten, ist dies eine Grundsatzentscheidung: Ökologisches Bauen trägt einerseits zu unserem Wohlbefinden bei. Zum anderen wirkt es sich positiv für einen nachhaltigen Lebensstil aus. «Green Buildings» und überhaupt ein umweltschonender Ansatz im Städte- und Siedlungsbau werden mehr und mehr zu einem selbstverständlichen Standard in der Gesellschaft.
Die Wahl des Standorts
Schon allein eine Entscheidung für einen bestimmten Wohnstandort ist in diesem Kontext zu sehen. An der Peripherie zu wohnen, weitab vom sozialen Leben, hat zum Beispiel Folgen für die Mobilität. Eine Familie mit Kindern und berufstätige Personen legen entsprechend grössere Pendlerstrecken zurück. Das ist weder umweltschonend noch nachhaltig.
Es braucht einen vernünftigen Ausgleich zwischen Zentralität, Erschliessung mit öffentlichem Verkehr und einer gesunden Umgebung. Wohl die wenigsten von uns möchten gleich vis-à-vis von einer Kehrichtverbrennungsanlage oder an einer stark befahrenen Durchgangsstrasse wohnen. Die Smogbelastung ist in vielen Städten zwar besser geworden. Dennoch machen Wissenschaftler immer wieder darauf aufmerksam, dass die Aussenluft vielerorts ungesund ist. In vielen Städten ist je nach Saison und je nach Wetterlage die Konzentration von Feinstaub, Ozon oder anderen Schadstoffen immer noch zu hoch. (s. auch Der neue Traum vom Landleben und Leerstand: Warum nicht öfters aufs Land?)
Richtig heizen und lüften
Neue und sanierte Gebäude verfügen heute über sehr gute Fenster und eine sehr dichte Gebäudehülle. So verbrauchen Sie weniger Heizenergie. Die energieeffiziente, gut gedämmte Hülle hat aber Folgen für die Innenraumluft (weniger Luftwechsel). Haben Sie schon einmal die Probe aufs Exempel gemacht: Ist die Innenraumluft bei Ihnen zu Hause eher zu trocken oder zu feucht? Eine zu tiefe Luftfeuchtigkeit lässt die Schleimhäute austrocknen. Ist es aber zu feucht, ist auch das ungesund – etwa weil das Risiko für eine Schimmelbildung steigt.
Nehmen Sie einen digitalen Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsmesser zur Hand, um herauszufinden, ob die Luftfeuchtigkeit in Ihrer Wohnung gefährlich hoch oder niedrig ist. Die meisten Menschen empfinden eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent als angenehm für ihr tägliches Leben, vor allem, wenn sie sich nach einem langen Arbeitstag im Wohn- oder Schlafzimmer ausruhen. In Schlafräumen ist es übrigens sinnvoll, die Heizung bzw. Thermostate tiefer zu stellen (z. Bsp. 16 bis 18 Grad).
Auch gewisse giftige Stoffe aus Möbeln, Materialien und diversen Baustoffen treten in dicht abgeschlossenen Innenräumen in höherem Mass auf. Der Tipp lautet deshalb: Regelmässiges und richtiges Lüften trägt entscheidend zum Wohlbefinden und zur Gesundheit bei. Am besten machen Sie vier bis fünf Mal täglich rund fünf Minuten lang richtig Durchzug, so genanntes Stosslüften.
Diese Methode ist wesentlich effizienter, als ein Fenster nur einen Spalt breit zu öffnen oder die Fenster stundenlang in Kippstellung zu lassen. Bei dieser Kippstellung geht nur unnötig Energie verloren, ohne dass wirklich ein guter Luftaustausch stattfindet. Übrigens: In manchen Neubauten, die ganz als Smart Home konzipiert sind, sind diverse Messgeräte meist schon integriert. Sie haben als Mieter einer solchen Wohnung permanent die Übersicht – über den laufenden Energieverbrauch, die Luftqualität und vieles mehr. Lesen Sie dazu auch unsere Artikel Innenraumklima: Gesund wohnen und Heizkosten sparen [10 Tipps].
Umweltschonende Baustoffe und Materialien
Für den Bau eines Hauses werden Tausende von Baustoffen, Chemikalien und Materialien eingesetzt. Schon ein kurzer Blick in die entsprechenden Ratgeber und in die Literatur zeigt: Die Liste an problematischen Produkten ist schier endlos. Bedenkliche Stoffe finden sich in Möbeln, Teppichen, Regalen, in Insektenvernichtungsmitteln und anderen Chemikalien, in den verschiedensten Kunststoffen, Farben und Lacken, in Tapeten und Fussböden. Selbst Laien merken an einem bissigen Gestank oder an entsprechenden Düften von Spanplatten und verschiedensten Lacken und Farben, dass einem dieser Giftcocktail nicht gut bekommt. Manchmal braucht es aber spezifische Messungen und den Beizug von Fachleuten, um Wohngifte nachweisen zu können.
Eine ökologische und nachhaltige Bauweise heisst zunächst einmal, nach Möglichkeit auch natürliche und regionale Produkte zu berücksichtigen. Holz aus einheimischen Wäldern sowie Baustoffe, die möglichst wenig bearbeitet wurden, schneiden bei der Ökobilanz wesentlich besser ab. Wer umweltschonend und gesund bauen will, verzichtet nach Möglichkeit auf Baustoffe, die in aufwändigen Verfahren chemisch hergestellt werden. Fragen Sie im Handel oder bei Ihrem Architekten möglichst nach natürlichen Produkten, die frei sind von Klebstoffen, Lösungsmitteln, Weichmachern und anderen chemischen Zusatzstoffen. Als Alternative zu den synthetischen Dämmstoffen gibt es anerkannte Alternativen (z. Bsp. Holzfaser oder Zellulose).
Natürliche Alternativen
Ideal sind möglichst naturbelassene Materialien und leicht trennbare Bauelemente (nicht geklebt). Das trägt einerseits zu einem umweltschonenden und gesunden Leben bei und erleichtert andererseits später das Recycling und die Entsorgung.
Legen Sie Wert auf umweltschonendes und gesundes Wohnen? Dann sollten Sie sich gut informieren und fachlichen Rat einholen. Viele Architektinnen und Architekten sind inzwischen sensibel für dieses Thema und auch entsprechend ausgebildet. Je nachdem kann es sich auch lohnen, Fachpersonen für Baubiologie beizuziehen oder spezialisierte Büros, die zum Beispiel die Qualität der Innenraumluft überprüfen. Eine gute Orientierungshilfe bieten die verschiedenen Ökolabels. Schon lange auf dem Markt sind zum Beispiel die Labels Natureplus, Coop Öcoplan oder Minergie-Eco (Labels, Verbände, Links siehe unten). Mehr zu Minergie unter Minergie: etablierter Standard seit über 20 Jahren.
Wasser sparen
Weiter ist daran zu denken, was sich im Alltag ohne grosse Komforteinbusse alles an Energie fürs Heizen, an Strom und Wasser einsparen lässt. Haben Sie gewusst, dass für ein Vollbad zum Beispiel 150 Liter Wasser benötigt werden? Wer nicht gerade dermassen verschwenderisch mit Energie und Wasser umgeht, kann es auch bei einer 5-Minuten-Dusche bewenden lassen (maximal 50 Liter Wasser). Achten Sie zudem auf den Austausch von Duschkopf und Armaturen in Küche und Bad (wassersparende Armaturen verwenden). Verbraucherorganisationen weisen darauf hin, dass beim Baden/Duschen das grösste Sparpotenzial gegeben ist. Aber auch bei der Toilettenspülung und beim Wäsche waschen lässt sich in fast allen Haushalten noch einiges optimieren (zum Beispiel Wäschetrommel ganz füllen, statt nur eine halbe Wäsche machen).
Umweltschonend Wohnen: Natürliche Putzmittel
Ein weites Feld sind natürlich die im Haushalt und zum Putzen eingesetzten Chemikalien. Paradoxerweise sind die Inhaltsstoffe mancher Reinigungsmittel und der ganze Chemiecocktail problematischer als mancher Schmutz an Böden oder am Fensterglas. Verschiedene Studien zeigen bekanntlich, dass Kinder, die auf einem Bauernhof und nicht in einer klinisch reinen Umgebung aufwachsen, seltener an Allergien leiden und ein gutes Immunsystem entwickeln. Wer auf gesundes Wohnen und Ökologie Wert legt, sollte daher auch genauer hinterfragen, ob nicht bestens bewährte, natürliche Hausmittel für ausreichend Sauberkeit sorgen.
Dazu gehören ganz einfach Substanzen wie Essig, Zitronensäure, Natron, Soda und Kernseife. Diese Basissubstanzen eignen sich bestens als Allzweckreiniger, und zwar ohne die Gesundheit und die Umwelt zu belasten. Zugleich kann man sich auch eine Menge an Plastik und Verpackungsmaterial sparen, wenn man auf die üblichen Chemiekeulen im Ladenregal verzichtet. Sehr effizient und gesundheitlich absolut unbedenklich sind zudem moderne Dampfreiniger. Mit heissem Dampf lässt sich praktisch alles im Haushalt und in der Wohnung perfekt sauber machen. Für Privathaushalte sind die Geräte allerdings relativ teuer in der Anschaffung.
Wohnen: Inspiriert gestalten
Die gute Nachricht ist, dass es kein grosses Budget oder umfangreiche Umbaupläne braucht, um Ihre Räume schön, natürlich und gesund zu gestalten. Ein paar einfache Änderungen können jeden Raum auf eine Weise verschönern, die sowohl das Auge erfreut als auch der Umwelt zugute kommt.
Der erste Schritt zur Schaffung eines gesünderen und schöneren Wohnraums ist die Integration von Pflanzen. Pflanzen bringen nicht nur Leben in jeden Raum, sie reinigen auch die Luft und wirken als natürliche Luftbefeuchter. Weil immer mehr Menschen zu Hause ein «Home Office» einrichten, können Pflanzen auch gut als Raumteiler eingesetzt werden. Ausserdem schaffen Möbelstücke aus natürlichen Materialien wie Holz eine einladende Atmosphäre, die zum Verweilen einlädt. Denken Sie daran, dass Farben, Licht, Materialien, Strukturen und Oberflächen alle unsere Sinne ansprechen! Oliver Heath nennt in seinem Buch «Mein gesundes Zuhause» die Böden als Beispiel: «Holzböden und weiche Teppiche können uns auf eine Sinnesreise schicken.»
Eine gute Beleuchtung ist ein weiterer wichtiger Faktor bei der Schaffung einer gesunden und schönen Wohnumgebung. Im Büro oder in der Küche sollte eine ausreichend helle Arbeitsbeleuchtung verwendet werden, damit Sie Ihre Arbeit erledigen können, ohne Ihre Augen zu überanstrengen. Natürliches Licht ist ebenfalls von Vorteil; wenn möglich, sollten die Schreibtische in der Nähe von Fenstern stehen, um die stimmungsaufhellende Wirkung des Sonnenlichts zu nutzen.
Fazit: Schon mit einfachen Mitteln ist es gut möglich, eine schöne und gesunde Umgebung zu schaffen. Ansprechend und stilvoll eingerichtete Räume bieten Ihnen mehr Lebensqualität und tragen dazu bei, dass Sie sich zuhause erholen und Energie tanken können. Nachhaltig wohnen kommt der Umwelt zugut, wirkt sich aber auch positiv auf Ihre körperliche und mentale Gesundheit aus.
Links:
- Schweizer Fachverband Baubiologie, www.baubio.ch: Der Fachverband engagiert sich für ein gesundes und nachhaltiges Bauen und Leben.
Labels für nachhaltiges Bauen und Wohnen:
- www.blauer-engel.de: Bekanntes Deutsches Label für ökologische Produkte, geordnet nach Themen und Produkten (Wohnen, Einrichtung etc.).
- www.natureplus.org: Eines der bekanntesten Labels für Baustoffe und Materialien.
- www.nnbs.ch/ubersicht-standards-und-labels: Übersicht über die Ansätze und Labels für nachhaltiges Bauen in der Schweiz.
- www.minergie.ch/de/zertifizieren/eco/: Minergie-Eco ist die Ergänzung des bekannten Energiestandards mit weiteren ökologischen Aspekten.
- www.coop.ch/de/inspiration-geschenke/labels/oecoplan/c/m_1053: Ökolabel von Coop.
Literaturtipps:
- Caterina Teresa Guccione: Wohn dich gesund. Einfache & effektive Lösungen von „Baubiologie“ bis „Zimmerpflanze“.
- Oliver Heath: Mein gesundes Zuhause, mit 100 Gestaltungsideen das körperliche und geistige Wohlbefinden fördern.
- Reto Coutalides: Innenraumklima, Wege zu gesunden Bauten.
Wir sind vor zwei Monaten in eine neu gebaute Mietwohnung eingezogen. In mindestens einem Zimmer riecht es sehr unangenehm. Es ist kaum bewohnbar. Würden Sie ein chemisches Labor fragen? Worauf ist zu achten?
Die Ursache von unangenehmen Gerüchen ist oft nur schwer zu klären. Etwas einfach gesagt: Nach einer Sanierung kann man sich natürlich umsehen, was für Farben, Materialien, Lacken etc. verwendet wurden. Im Zweifelsfall helfen nur Messungen durch spezialisierte Labore. Hier finden Sie weitere Infos und Links:
https://www.verbraucherzentrale.nrw/wissen/umwelt-haushalt/wohnen/schadstoffe-in-innenraeumen-was-sie-dagegen-tun-koennen-12463
http://www.coutalides.ch/03_innenraumklima.html
Freundliche Grüsse
Jürg Zulliger
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