Wer jahrelang für ein Eigenheim gespart hat, sollte die wichtigsten Tipps zum Immobilienkauf beherzigen.

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Der Immobilienmarkt boomt, die Zinsen machen den Kauf der eigenen vier Wände attraktiv. Dennoch besteht für interessierte Käufer kein Grund zur Hektik. Der Kauf einer Wohnung oder eines Hauses ist für Private meist das grösste Geschäft ihres Lebens. Daher gilt das Motto: Zuerst alles gründlich prüfen, erst dann kaufen! Folgende Tipps sollten Sie beachten:

Schritt 1: Sparziele setzen

Die Banken verlangen heute detailliert Rechenschaft darüber, wie es um Einkommen und verfügbares Eigenkapital steht. Wer schon in jungen Jahren vom Eigenheim träumt, sollte sich früh Sparziele stecken, zum Beispiel über Aktienfonds oder über die Säule 3a (mit Steuervorteilen) sparen.

Schritt 2: Welches Haus passt zu mir?

Je nach Haushaltform und Lebensphase sehen die Wohnträume unterschiedlich aus. Die Lage, der Innenausbau, aber auch der Kaufpreis müssen für Sie stimmen. Das Haus muss anpassbar sein, die Lage muss die Qualitäten bieten, damit Sie Arbeitsweg und Ihren Alltag gut organisieren können.

Empfehlung: Finden Sie aufgrund eines Wohntagebuchs heraus, welche Anforderungen für Sie im Alltag wichtig sind. Schreiben Sie eine eigene Checkliste mit zehn elementaren Anforderungen; das Objekt Ihrer Wahl sollte 70 bis 80 Prozent Ihrer Wünsche abdecken. Eine hundertprozentige Übereinstimmung ist in der Praxis aber unrealistisch.

Schritt 3: Lassen Sie sich zu keinem Vertragsabschluss drängen!

Der Boom der letzten Jahre rief auch weniger seriöse Promotoren und Generalunternehmer auf den Plan. Prüfen Sie Ihren Baupartner bzw. den Verkäufer auf Herz und Nieren! (Referenzen, Geschäftsbedingungen, Betreibungsregister, Renommee vor Ort).

Schritt 4: Finanzierung regeln.

Was Sie an Kosten haben, hängt stark von der Wahl der Hypotheken ab. Festhypotheken oder variable Finanzierungen?

Zur Finanzierung gehört es auch, dass allfällige Anzahlungen sichergestellt sind und Ihnen der Baupartner Kosten- und Budgetgarantien abgeben kann (Vorsicht bei Mehrkosten, falschen und ungenauen Budgets etc.)

Schritt 5: Verlangen Sie Qualität!

Es gibt kaum einen Hausbau ohne unvorhergesehene Schwierigkeiten, Mängel oder Verzögerungen. Damit Sie auch wirklich alles bekommen, was Sie sich erträumen, braucht es klare Unterlagen, einen einwandfreien Vertrag und einen detaillierten Baubeschrieb. Vorsicht: Massgeblich sind nicht die Broschüren und Werbeunterlagen, sondern die offiziellen Dokumente. Diese werden bei einem Kauf bei Notar beurkundet und sind Bestandteil des Vertrags (Pläne mit Parzellierung, Bedingungen des Kaufvertrags, Baubeschrieb).

Schritt 6: Bauabnahme bzw. Übergabe:

Privatpersonen als Käufer sind mit den Gepflogenheiten, Baunormen und Abläufen wenig vertraut. Oft empfiehlt es sich, einen Experten zur Übergabe mitzunehmen. Allfällige Mängel müssen sofort gemeldet und protokolliert werden. Achten Sie darauf, dass alle wichtigen Standards eingehalten und garantiert sind (Wärmedämmvorschriften, Lärmschutz, Garantiezeiten auf allen Bauteilen sowie den Geräten). Eine gewisse Sicherheit gibt es Ihnen auch, wenn auf die üblichen Normen des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins (SIA) verwiesen wird.