Die Meinungen gehen auseinander, was eine gute „Wohlfühltemperatur“ ist. Fakt ist, bei extremer Sommerhitze wird es drinnen wie draussen unerträglich heiss! Strategien gegen die Hitze sind eine gute Beschattung und bauliche Massnahmen am Gebäude.
Unsere 10 Tipps: Vorkehrungen gegen die Sommerhitze – was tun, damit das Eigenheim nicht zum „Backofen“ wird?
- Bauweise und Konstruktion: In der neueren Architektur kommen gute Beschattungssysteme leider immer noch viel zu kurz. Mit einfachen Details wie etwa grosszügigen Vordächern, guten Sonnenstoren, äusseren Vorhängen mit Streckmetall oder Brise Soleil kann der Sonneneinstrahlung äusserst wirksam begegnet werden!
- Verglasung respektive Fenster: Im Zeichen des Hitzesommers geht der Trend wieder in Richtung weniger Verglasungen. Der Anteil Gläser an der Fassade sollte nicht mehr als 20 oder 30 Prozent ausmachen. Lassen Sie sich von einem Experten beraten, welche u- und g-Werte für die Fenster für Ihre Anwendung optimal sind (Isolation und Durchlass von Sonnenstrahlen).
- Dach: Denken Sie bei Dachausbauten an die aussen liegende Beschattung von Lukarnen und Dachfenstern! In Altbauten müssen Dächer nachisoliert werden – sonst ist die Sommerhitze unerträglich.
- Wintergarten: Vorsicht beim Dachstock, bei Loggien und Wintergärten: Wenn diese Gebäudeteile nicht richtig isoliert und gut abgetrennt sind, heizen sie erst recht auf! Falsch ausgelegte Wintergärten bescheren Ihnen einen hausgemachten Treibhauseffekt.
- Gebäudehülle: Sinnvoll sind auch Dächer und Fassaden, die unter- bzw. hinterlüftet sind. Hinter einer ersten Aussenhaut zirkuliert Luft und minimiert das Eindringen von Wärme.
- Masse: Wer im Sommer Kirchen und alte Schlösser aufsucht, kennt das: Massive Bauteile schützen das Innere sehr wirksam gegen die Sommerhitze. Massive, schwere Bauteile reagieren generell träger gegen Temperaturschwankungen.
- Mit Grün gegen Sommerhitze: Einen guten Effekt erzielt man auch mit extensiv begrünten Dächern, vor allem in Kombination mit der Verdunstung von Wasser: Wenn das Dach zum Beispiel reichlich Regenwasser zu speichern vermag (Splittschicht etc.), wird an Hitzetagen die Verdunstung des Wassers einen willkommenen Kühleffekt zur Folge haben. Übrigens sollten Sie sich auch überlegen, Regenwasser zur Giessung von Pflanzen zu sammeln.
- Gebäudelüftung: In modernen Häusern mit automatischer Wohnraumlüftung und Wärmepumpe sind effiziente Kühlungen möglich! Dies funktioniert aber nur, wenn dies bei der Planung schon bestellt wurde. Fragen Sie Ihren Installateur oder Ihren Architekten.
- Lüftung ohne Technik: Mit etwas gesundem Menschenverstand lassen sich einfache, aber wirksame Massnahmen gegen die Sommerhitze umsetzen. Nützlich sind Lüftungsklappen und Öffnungen am höchsten Punkt eines Raumes – etwa unter dem Dach oder ganz oben in einem Treppenhaus.
- Nachts Fenster öffnen: Entscheidend ist immer auch, in der Nacht – am besten nach Mitternacht – die Fenster zu öffnen und kühle Luft einströmen zu lassen. Von extremen Hitzetagen abgesehen sinkt die Temperatur in der Nacht meistens unter 20 Grad ab und bringt damit willkommene Kühlung.
Lesen Sie auch unseren Teil 1 dieser Serie: Sommerhitze Teil 1: Tipps zum schön cool bleiben