Die Grossen der Branche wie Sunrise, UPC, Swisscom, Salt und andere wie Yallo oder Quickline liefern sich einen harten Wettbewerb: Wer hat das schnellste Internet der Schweiz? Klar ist: Wer die Wohnung und damit den Netzanbieter wechselt, profitiert meist vom besten Angebot.
- Das beste Netz der Schweiz
- Die Technik rund ums Netz & Internet-Abo
- Das beste Internet zu einem fairen Preis
- Günstige Alternative über Mobilfunk?
- Die besten Internet Anbieter: Kombi-Abos
- Abo mit all inclusive
- Vorsicht: „Angebot gilt nur für Neukunden“
Wie das mit mobilen Daten, Internet-Zugang und WLAN genau funktioniert, lässt sich nicht in zwei Sätzen erklären. Das müssen die Leute auch gar nicht wissen. Heute gehört es zum Leben, praktisch immer online und quasi mit der ganzen Welt verbunden zu sein.
So sieht der typische Wohnalltag in vielen Haushalten aus: Die einen sind online in einer Videokonferenz, andere wollen zeitgleich gamen oder auf Social Media surfen. Doch welcher Internet-Anbieter hat das beste Netz dafür? Und welches ist das günstigste Angebot der ganzen Schweiz?
Jean-Claude Frick vom Vergleichsdienst Comparis.ch sagt dazu: „Das günstigste Internet-Angebot startet heute bei 34 oder 35 Franken pro Monat.“ Internetprovider wie Quickline, Yallo oder Green haben den Markt in den letzten Jahren aufgemischt. Mit Preisen um die 34 bis 39 CHF unterbieten sie sich oft gegenseitig. Den klassischen Anbietern wie Sunrise, Swisscom und UPC machen sie mächtig Konkurrenz. Auch das günstigste Netz mit rund 34 CHF bietet immerhin eine akzeptable Internetgeschwindigkeit von 100 Mbit/sec (download). Auf dem Markt finden sich gar noch günstigere Angebote, so etwa Budget-Varianten für 20 oder 25 CHF.
Das beste Netz der Schweiz
Wenn Sie das beste Netz haben wollen, müssen Sie auch die Frage stellen: Wie schnell ist die Datenverbindung? Die neusten Filme zu streamen, macht einfach keinen Spass, wenn die Videos ruckeln. Die Basisangebote für weniger als 30 CHF laufen oft über technisch eher veraltete Leitungen und Anschlüsse. „Gerade junge Leute, für die die Online-Verbindungen sehr wichtig sind, zahlen für eine bessere Performance lieber einen Fünfliber mehr“, so Experte Jean-Claude Frick.
Die Netzabdeckung über Glasfaser hat in der Schweiz grosse Fortschritte gemacht: Rund ein Drittel der Schweizer Wohnungen verfügt heute bereits über einen sehr schnellen Anschluss mit modernsten Glasfaserkabeln. Sie bieten eine Datenübertragung, die selbst bei den günstigsten Abos locker 10 Mal schneller ist als die oben erwähnten 100 Mbit/sec. Wenn das Gebäude mit dieser Technologie ausgestattet ist, bekommt der Kunde also eine super Leistung zu einem Preis von etwa 40 bis 49 CHF im Monat.
Die Technik rund ums Netz & Internet-Abo
Ein kurzer Exkurs zu Glasfaser, TV-Kabel und den bestehenden Anschlüssen für Telefonie: Praktisch jedes Haus in der Schweiz, selbst ein abgelegenes Ferienhaus oder Rustico, hat zumindest einen Anschluss über konventionelle Kupferkabel – eben früher fürs klassische Telefon. Weit verbreitet sind dann gute TV-Kabel, die schon mehr Datendurchsatz versprechen. Das Non plus Ultra sind heute Anschlüsse über die erwähnten Glasfaserkabel.
Am besten ist die Abdeckung in den Städten und Agglomerationen. In mittelgrossen Zentren oder auf dem Land sieht es schon schwieriger aus. Ein erstes Fazit: Wer umzieht und sich die neue Wohnung anschaut, muss erst einmal wissen, welche Anschlüsse für welches Netz vorhanden sind. In älteren Wohnhäusern dürfte zumindest ein Kupferkabel vorhanden sein. Einen hohen Standard haben heute die meisten Neubauten, die meist über mehrere Netze bzw. Kabel erschlossen sind:
- Kupferkabel für Telefonie (für Internet eher langsam),
- TV-Kabel (für TV und digitale Daten),
- moderne Glasfaser-Anschlüsse (mit der höchsten Geschwindigkeit).
Glücklich schätzen sich Mieterinnen und Mieter, wenn sie freie Wahlmöglichkeit haben: Sie wählen einen Internet-Provider und entscheiden, welche Leitungen für den Dienst genutzt werden sollen.
Tipp: Fragen Sie bei der Verwaltung nach. Manchmal wäre beim Hausanschluss Glasfaser vorhanden, aber noch nicht in alle Wohnungen verteilt. Übrigens bieten manche Anbieter wie Yallo die Möglichkeit, dass sie die ganze Schweiz in allen drei Varianten abdecken – der Kunde bekommt dann je nach Gebäude und Vernetzung das schnellstmögliche Internet.
Der Telekommarkt ist liberalisiert. In vielen Städten können die Leute zwischen 50 und 60 Anbietern auswählen. Verfügt das Haus hingegen lediglich über eine einzige Leitung für Telekommunikation, ist die Auswahl schon deutlich enger.
Das beste Internet zu einem fairen Preis
Und wie findet man sich in diesem Preis- und Angebotsdschungel zurecht? Es gilt eine gute Balance zwischen den Kosten und der Leistung des Service-Providers zu finden. Zuerst zur Budget-Variante: Wer die erste eigene Wohnung bezieht und mit einem Studenten-Budget haushalten muss, wird sich wohl günstigere Alternativen zu einem fixen Internetanschluss überlegen. Da fast alle jungen Leute ohnehin ein Mobile bzw. ein Handy-Abo haben, verzichten sie öfters auf den zusätzlichen Anschluss ans Internet. Denn die Zusatzkosten von vielleicht 40 oder 50 CHF sprengen rasch einmal den Rahmen.
Günstige Alternative über Mobilfunk?
Technisch gesehen gibt es folgende Lösung: Sie schliessen ein Mobile-Abo mit einer Flatrate für unbegrenzten Datenverkehr ab. Wenn Sie mit dem Laptop oder einem Tablett arbeiten, stellen Sie die Verbindung ins Internet über dem Mobilfunk her (Hot Spot am Handy). Wichtig ist dann allerdings, dass das Abo unlimitierte mobile Daten umfasst. Da die Verbindung immer über das ohnehin gut ausgelastete Schweizer Mobilfunknetz läuft, fliessen die Bits und Bytes aber nicht immer so flott, wie man es gerne hätte.
Die besten Internet Anbieter: Kombi-Abos
Am anderen Ende der Skala sind dann quasi die Fünf-Sterne-Varianten: Sehr viele Haushalte haben ein komfortables Kombi-Abo abgeschlossen. Dies umfasst Digital-TV, Internet, Telefonie und oft mehrere E-Mail-Adressen. Viele Familien und Wohngemeinschaften sind bereit, einen relativ hohen Preis dafür zu zahlen. Das Handling ist einfach, und sie bekommen eine übersichtliche Rechnung für alle Leistungen. Der Nachteil ist höchstens, dass man oft für Leistungen zahlt, die nicht unbedingt nötig wären. Wer braucht zum Beispiel ein Luxusangebot mit Digital-TV und 200 Sendern in HD? Wer den Anschluss vor allem zum Surfen braucht und im besten Fall drei oder vier gängige TV-Sender nutzt, kann getrost darauf verzichten.
Da die Netzanbieter natürlich möglichst die umfassenden Kombiangebote promoten wollen und der Markt sehr umkämpft ist, übertrumpfen sie sich fortlaufend mit Aktionen und zusätzliche Extras. So sind es heute nicht wenige Haushalte, die nicht nur Internet, TV und Telefon über einen Provider beziehen, sondern auch noch gleich den Mobilfunkanbieter integrieren. Vielleicht ist sogar noch das Roaming dabei, wenn der Kunde in fremden Ländern unterwegs ist.
Abo mit all inclusive
Für eine ganze Familie summieren sich dann rasch einmal Gesamtkosten von etwa 200 bis 250 CHF pro Monat. Periodisch lohnt es sich zu überprüfen, ob wirklich alle Extras notwendig sind und ob ein Wechsel zu einem anderen Netzanbieter Sinn machen könnte.
„Der Telekommunikationsmarkt in der Schweiz ist gesättigt“, erläutert der Experte Jean-Claude Frick. Das heisst: Die grossen Provider und auch die neuen dynamischen Player können nur dann neue Kundinnen und Kunden gewinnen, wenn sie diese der Konkurrenz abspenstig machen.
Eine weitere Schlussfolgerung: Ob Internet, mobile Daten auf dem Handy bzw. Mobilfunknetz – niemand sollte überstürzt irgendein Abo abschliessen. Auch wenn es allzu oft heisst, „Angebot befristet bis Ende Monat…“ – keine Sorge, schon bald kommen die nächsten Aktionen! Im Wesentlichen hat sich die Technik deutlich verbessert, und die Preise sind eher gesunken.
Vorsicht: „Angebot gilt nur für Neukunden“
Wer neu in eine Wohnung zieht, das alte Abo kündigt und nun einen neuen Provider sucht, ist in einer sehr starken Verhandlungsposition. Denn bei jedem Neuabschluss winken praktisch immer attraktive Aktionsangebote – teils um die Hälfte günstiger als für die bestehenden Abos. Unabhängige Experten wie der Telekommunikationsexperte Frick bemängeln aber immer wieder, dass bestehende Kundinnen und Kunden das Nachsehen haben. Wer zum Beispiel einem Provider zehn Jahre oder noch länger die Treue hält, zahlt meist immer noch den Preis, wie er vor zehn Jahren abgeschlossen worden ist.
Beim Mobilfunkanbieter ist ein Wechsel oft unkompliziert. Der Kunde kann sein Gerät behalten, muss aber die SIM-Karte austauschen. Aber beim Internetanschluss mit WLAN-Router und z. Bsp. mehreren, teils noch älteren Geräten wird es etwas komplizierter. Der Umzug und damit auch die neue Installation über einen neuen Provider werden unter Umständen aufwändig. Vielleicht sind einige Geräte ohnehin veraltet, und vieles muss neu konfiguriert werden. Wichtig ist immer auch, die Kurzanleitung fürs WLAN-Modem zu beachten. Denn falsch aufgestellte Geräte bremsen selbst das schnellste Netz aus!
Fazit: Damit es auch wirklich Spass macht, zuhause zu surfen und zu streamen, braucht es nicht nur ein gutes Internet-Abo. Am besten achtet man auch sorgfältig darauf, die Geräte nach der Kurzanleitung des Netzbetreibers korrekt einzurichten.
Hilfreiche Links:
Am 1. April beziehe ich eine neue 2-Zimmer-Wohnung. Ich möchte unbedingt eine schnelle Datenverbindung und Internet. Läuft das über die Verwaltung und die Nebenkosten? Wo muss ich fragen? Danke für eine Auskunft.
Guten Tag Herr Geiger
In den meisten Wohnhäusern sind verschiedene Systeme und Verkabelungen verfügbar – Sie können den für Sie besten Netzbetreiber auswählen. In St. Gallen haben zum Beispiel schon über 99 Prozent der Haushalte einen schnellen Glasfaseranschluss. Sie können in der Regel völlig unabhängig von der Verwaltung ein Abonnement abschliessen.
In alten Mietverträgen stand zum Teil noch etwas von Kabelanschluss- oder TV-Gebühr. Überprüfen Sie für alle Fälle, dass keine solche Position in den Nebenkosten auftaucht. Denn einen solchen Grundanschluss brauchen Sie natürlich nicht, wenn Sie direkt ein Abo beim geeigneten Netzanbieter abschliessen.
Mit freundlichen Grüssen
Jürg Zulliger
newhome.ch