Die Digitalisierung macht vieles einfacher: Neue Apps stehen Ihnen zur Seite, wenn Sie einen Raum oder eine ganze Wohnungen virtuell neu einrichten. Mit ein paar Klicks lassen sich Möbel, Farben und Wände beliebig variieren. Es war noch nie so einfach, das eigene Zuhause zu verschönern und Varianten in 3D zu vergleichen.
- Was sind Raumplaner-Apps?
- Wie funktionieren die Raumplaner-Apps?
- Was sind die Unterschiede zwischen den verschiedenen Apps?
- Was kosten die Raumplaner-Apps?
- Eine Auswahl der bekanntesten Raumplaner
Wer zu «analogen» Zeiten eine Wohnung oder einen einzelnen Raum einrichten wollte, musste ein sehr gutes Vorstellungsvermögen haben. Wer kann sich schon mit einem abstrakten Plan die Massstäbe und die atmosphärische Stimmung vorstellen? Würde dunkles oder helles Parkett zur Tapete und zum Sofa passen? – Ob der fertig möblierte Raum und die Farben dann Ihren ganz individuellen Stil treffen, zeigte früher nur der Blick in die reale Wohnung.
Es gab natürlich auch den Trick mit etwas Bastelarbeit: Wer sein neues Zuhause planen will, schneidet die Möbel auf Papier aus und verschiebt sie auf einem massstabgetreuen Plan. Eine heikle Angelegenheit, wo auch rasch einmal etwas schief gehen kann. Im dümmsten Fall passen dann die wuchtige Wohnwand oder der Schrank doch nicht. Und die farbliche Abstimmung lässt sich mit Hilfsmitteln von früher erst recht nicht bewerkstelligen.
Ebenso klar ist: Aufgrund einer Idee und mit ein paar Massangaben können sich viele Leute kein Bild davon machen, wie das Ganze dann in der Realität ausschaut. Viele Laien würden gerne mal 1:1 durchspielen, wie andere Möbel und andere Farben das Ambiente verändern. Oder man möchte wissen, ob der Raum bei einer bestimmten Variante grosszügig und hell oder eher zugestellt wirkt.
Was sind Raumplaner-Apps?
Die digitalen Raumplaner machen das Leben leichter. Im App Store oder im Google Play Store findet sich eine grosse Auswahl (siehe unten). Wer sich etwas Zeit nimmt, sich mit der Bedienung zurechtzufinden, wird echt Spass daran haben. Wie würde die Küche aussehen, wenn sie neu möbliert oder die Küchenkombination ausgetauscht wird? Welche Wandfarbe passt ins Schlafzimmer oder ins Kinderzimmer? Wie sähe das Ecksofa, das Sie eben beim Händler sahen, bei Ihnen zuhause aus?
Digitale 3-D-Raumplaner sind eine grosse Hilfe, solche Fragen schon im Voraus zu klären. Mit ihnen lassen sich im Nu ganze Wohnungen und Häuser einrichten, Möbel platzieren und Varianten ausprobieren. Architekten und speziell Innenarchitektinnen kennen das Problem: Wer mit Plänen wenig geübt ist, erkennt oft das Potenzial von Veränderungen gar nicht. Manchmal wirkt es wahre Wunder, wenn Sie ein paar kleinere Anpassungen vornehmen oder eine nicht benötigte Zwischenwand entfernen. Die Digitalisierung erleichtert im Übrigen auch die Arbeit von Profis für Inneneinrichtung und Home Design: Wenn einem Kunden ein Möbel oder eine Farbe nicht gefallen, lässt sich das mit nur einem Klick ändern.
Das tolle dabei: Auch eher zurückhaltende Gestalterinnen und Heimwerker können mal frisch drauf testen, wie eine knallrote oder ockerfarbene Küchenwand ausschauen würde. Nur Mut! Bei der Arbeit mit den digitalen Plänen bleibt alles ohne Konsequenzen.
Es kommt sogar noch besser: Die meisten Tools und Online-Planer sind so programmiert, dass sich im Handumdrehen dreidimensionale Ansichten der Wohnung erzeugen lassen. Die Technik-Freaks sprechen von Augmented Reality, um das Wunschdesign live zu erleben. Dank der Technik erhält jeder Laie ein täuschend echtes Bild. Es hilft auch enorm sich zu überlegen, welche Flächen wozu geeignet sind und wo die neuen Möbel am besten passen.
Wie funktionieren die Raumplaner-Apps?
Virtuell planen heisst, dass Sie zuerst den Grundriss Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung erfassen. Je nach App ist es möglich, die Masse manuell einzugeben und den Grundriss quasi frei zu zeichnen. Wenn es etwas genauer sein soll, sollte der Grundriss natürlich möglichst exakt und massstabgetreu erfasst werden. Doch auch dies ist dank der digitalen Technik im Nu erledigt. Die meisten Apps bieten die Möglichkeit, Pläne und Grundrisse zu importieren oder einfach nachzuzeichnen.
Im Voraus muss sich der Anwender oder die Anwenderin entscheiden, auf welcher Plattform das Programm genutzt werden soll. Wer gerne an einem grossen Bildschirm und sehr exakt arbeitet, wird mit Vorteil eine Version für seinen PC, Laptop oder für ein Tablet benützen. Die Apps, die auf mobilen Geräten laufen, sind in der Handhabung zwar weniger präzise; die Bedienung gestaltet sich etwas weniger übersichtlich. Dafür punkten diese Apps mit anderen Vorteilen auf: Die meisten Apps für ein Smartphone integrieren Kamera und andere Sensoren. So lässt sich zum Beispiel ein ganzer Raum oder eine Wohnung digital einscannen. Auf dieser Grundlage werden Sie dann alle möglichen Varianten einer Einrichtung erstellen.
Fassen wir kurz zusammen: Eine Raumplaner-App ist ideal, um eine schon bestehende oder erst geplante Wohnung zu möblieren und verschiedene Gestaltungsvarianten durchzuspielen. Ausgangslage ist meist der Import der Pläne und des Grundrisses. Danach sind der Phantasie und Kreativität keine Grenzen gesetzt. Mit Drag & Drop lassen sich Möbel importieren, Designs, Farben und Oberflächen austauschen.
Was sind die Unterschiede zwischen den verschiedenen Apps?
Wie erwähnt gibt es Varianten, die auf den üblichen Mac- oder Windows-Plattformen laufen, als einfacher Online-Konfigurator oder als App fürs Smartphone. Wer spielerisch Designs und Entwürfe ausprobieren möchte, ist mit einer einfachen App fürs Handy schon gut bedient. Wer sehr exakt und mit schon fast professionellem Anspruch arbeiten will, wird mit Vorteil eine etwas ausgefeiltere Variante für einen PC oder Laptop nutzen.
Weitere Unterschiede zwischen den 3-D-Raumplanern bestehen bei der Auswahl der Einrichtung und der Möbel. Die einen Apps haben nur standardisierte neutrale Möbel und Einrichtungsgegenstände integriert. So lassen sich zwar auch zig-Varianten durchspielen und die Grössen der Möbel anpassen. Ganz bestimmte Designklassiker oder Markenprodukte sind aber nicht verfügbar. Andere professionelle 3-D-Raumplaner warten mit einer umfangreichen Auswahl an verschiedenen Produkten von Markenherstellern auf. Das macht die Umsetzung und die Planung natürlich noch konkreter und realistischer. Wer tatsächlich mit ganz bestimmten Designs oder Markenprodukten liebäugelt, wird alles 1:1 am Bildschirm durchspielen können.
Was kosten die Raumplaner-Apps?
Hier verhält es sich ähnlich wie oft mit solchen Apps und digitalen Tools. Manche 3-D-Planer, die für den Alltag gut zu gebrauchen sind, sind sogar kostenlos, zum Beispiel Roomle und Roomeon. Kostenlos sind in der Regel auch die einfachen Online-Varianten, die direkt auf einer Website laufen. Dann gibt es auch noch einen Mittelweg mit einer kostenlosen «light»-Version und Zusatzfunktionen, die dann allerdings kostenpflichtig sind. Die etwas professionelleren Varianten sind mit Kosten verbunden. Die international bekannte App Roomsketcher kostet zum Beispiel je nach Abonnement 49 oder 99 Dollar pro Jahr.
Eine Auswahl der bekanntesten Raumplaner:
- Roomsketcher: Die Software ist von einem norwegischen Start-up entwickelt worden und gilt als eine der bekanntesten Raumplaner-Apps. Vor allem die kostenpflichte Vollversion genügt professionellen Ansprüchen. Die Funktionen sind sehr umfangreich, sogar der Garten- und Aussenbereich lassen sich gestalten. Die kostenpflichtige Version bietet perfekte 3D-Ansichten. www.roomsketcher.de
- Roomle: Von Roomle gibt es verschiedene Versionen Online oder als bekannte App fürs Smartphone. Wer den vollen Umfang nutzen und auch mehrere Varianten speichern will, muss zur kostenpflichtigen Version greifen. Eindrücklich ist vor allem der grosse Möbelkatalog von verschiedenen namhaften Herstellern. Die Einrichtungs-App ist damit ideal, um Interior Design mit realen Möbelstücken umzusetzen. www.roomle.com
- Homestyler: Dieses Tool ist vor allem fürs Handy oder Tablet verbreitet (Android und Apple iOS). Wer ein eigenes Projekt beginnt, fotografiert zuerst den Raum, erfasst dessen Abmessungen und fängt an, Möbel zu platzieren. Die Software ist kostenlos und inspiriert auch insofern, als man Projekte anderer Nutzer durchstöbern kann. www.homestyler.com
- Roomeon: Roomeon ist ein anspruchsvoller 3D-Planer, der auf Windows und Mac OS X läuft. Das Tool ist für Private kostenfrei und gestattet es, mit Drag & Drop Tausende von Möbeln zu importieren. Der gewünschte Grundriss wird mit der Maus gezeichnet, dann lassen sich ganz unterschiedliche Stile und Designs auswählen, mit Möbeln und Oberflächen einrichten etc. Das fertige Projekt lässt sich in perfekter 3D-Optik betrachten oder als Screenshot abspeichern. www.de.roomeon.com
- Palette Home: Palette CAD ist eine professionelle 3D-Planungssoftware aus Deutschland. Für Private gibt es den kostenlosen 3D-Raumplaner (Palette Home), mit dem sich die Wohnung inklusive Bad, Küche und sogar Kamin etc. planen lässt. Das Tool eignet sich besonders, um auch grössere Veränderungen und Renovationen zu entwerfen und in 3D zu betrachten. www.palettecad.com
- www.raumplaner-online.de/3d-raumplaner
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